Auf dem Marktplatz in Hildesheim schauten die Touristen nicht schlecht, als wir mit Fahrzeugen und in disziplinierter Zweierreihe einfuhren. Viele Fotos wurden gemacht, alle waren von der Kulisse des Marktplatzes begeistert. Hier wurden wir mit einem Kaffee belohnt und genossen die mittelalterliche Atmosphäre. Schließlich ging die Fahrt weiter und fuhren durch welliges Gelände. In Bockenem war der nächste Halt. Hier stieß ein weiterer Fahrer aus Hamburg hinzu. Gern stärkten sich die Fahrer wieder mit Trauben, Möhren, Brot und Würstchen. Nächstes Etappenziel: Goslar. Die Fahrt dorthin ließ schon mal erahnen, was uns in den nächsten Tagen erwartet. Erste „Bergetappen“ wurden gefahren, in Doppelreihe oder im individuellen Tempo. Die Fahrt führte uns auch abseits von der Straße durch Wälder auf asphaltierten Wegen. Hier war besondere Vorsicht geboten, da feuchtes Laub und damit rutschige Abschnitte zu bewältigen waren. Kurz wurde die schöne Altstadt von Goslar betrachtet und die weitere Fahrt besprochen.
Nun ging es auf den letzten Tagesabschnitt in Richtung Wernigerode. 30 km waren nun zu bewältigen, die Kräfte ließen einmählich nach, nun zählten nur noch Wille und Energiereserven.
Schließlich erreichten wir unsere heutige Unterkunft: den Hasseröder Ferienpark. Wir waren schicht überwältigt von den neuen Ferien-Doppelhäusern, in denen wir je zu vier Personen untergebracht waren. Dazu freie Benutzung des Schwimmbades und der Sauna, Getränkekisten in den Häusern und ein geschmackvolles Abendessen in einem separaten Raum. Dem Ferienpark ein herzliches Dankeschön! So lassen sich die Strapazen der beiden letzten Tage sehr gut verkraften. Fazit des Tages: kein Regen, viel Sonne, schöne Landschaft, herzliche Empfänge, kein Sturz, kleinere technische Pannen, aber kein Platten, geniale Unterkunft. Der morgige Tag wird hart...... |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Sonne, Außentemperatur 25 Grad und leichter Wind waren der Wunsch vieler Tourteilnehmer, der jedoch nicht erfüllt werden konnte. Es nieselte von oben und die dunklen Wolken zogen recht schnell am Himmel vorbei. Nach einem Interview von Heino für den MDR, zog der Regenjacken-Zug durch Wernigerode in Richtung Hasselfelde. Nun hieß es, dem Wetter zu trotzen und die ersten wirklichen Höhenkilometer zu bewältigen. Die Anstiege wurden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren, hier war individuelles Ankommen angesagt. Größte Vorsicht war bei den Abfahrten gefragt. Hier zeigten sich erste Abfahrtspezialisten und solche, die es werden wollen. Leider wurden wir aufgrund aktueller Umleitungen gezwungen, von der Route abzuweichen. Das bedeutete weitere Fahr- und Höhenkilometer, leider aber auch weiteren Zeitverzug. In Hasselfelde gab es einen kurzen Toilettenstopp…nicht alle getrunkenen Liter können ausgeschwitzt werden. Die nachfolgende Fahrt aus dem Harz erwies sich als wahre Wasserschlacht! Der Regen peitschte den Fahrern ins Gesicht, alle waren bis auf die Haut durchnässt. Hier zählte nur der eiserne Wille, das nächste Ziel zu erreichen. Nun verließen wir das dritte Bundesland und erreichten am Fuße des Kyffhäuser den Ort Kelbra. Dank unseres mitdenkenden Physiotherapeuten Sascha (Praxis Physio & Vital, Lübeck) wurden bereits Plätze reserviert und ein geschmackvolles Essen bestellt. Zuvor wurden aber die durchnässten Trikots gewechselt. Nach einer Ess- und Aufwärmphase hieß es dann erneut: „Weiter geht’s!“. Der anspruchsvolle Anstieg auf den Kyffhäuser erfolgte im Sonnenschein und die nassen Gemüter erfreuten sich der wärmenden Sonnenstrahlen. Auf dem Gipfel freuten sich alle über die vollbrachte Leistung und fuhren nun rasant die Abfahrtsstraße hinunter. Leider verzog sich die Sonne und dunkle Wolken zogen erneut auf und es fing wieder an zu regnen, teilweise mit windigen Böen. Leider konnten wir in Straßfurt aufgrund der Witterungslage nicht halten, um die freundlich winkende Frau vom Weissen Ring am Straßenrand zu begrüßen. Wir grüßen sie auf diesem Wege recht herzlich zurück und entschuldigen uns für unsere Durchfahrt. Hier zeigt sich, dass die Mitglieder des Weissen Rings überall vertreten sind und uns willkommen heißen…auch bei regnerischen Witterungsverhältnissen. Wieder völlig durchnässt hieß es nun, die 30 Kilometer bis nach Erfurt durchzuhalten. Ruhig wurde es im Fahrerfeld, jeder mit sich selbst beschäftigt. Dennoch wurde diszipliniert gefahren und auf Sicherheitsabstände geachtet.
Mit Blaulicht ging es dann zur gebuchten Unterkunft in das Hotel Wilna. Schnell geduscht, nasse Sachen auf die Heizung gelegt und los zum Essen. Alle ließen sich nach der Anstrengung von 154 gefahren Kilometern und 1550 Höhenmetern das Büffetangebot schmecken. Ein regionales Bier durfte da nicht fehlen. Nach der Teambesprechung ging es auch schon aufs Zimmer. Fazit des Tages: Hamburger Schietwetter gibt es auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Berge schmerzen in den Beinen, die Blaulicht-Eskorte und der Kuchen waren eine Wucht….morgen steht uns die „Königsetappe“ und die Halbzeit bevor. |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Nach dem kohlehydratreichen Frühstück im Hotel Wilna, hieß es wieder einmal Zimmer räumen, wunde Körperteile und Ketten fetten, sowie Räder vorbereiten. Dank der Hotelzimmerheizungen konnten auch trockene Radtrikots angezogen werden. Über die diesbezüglichen Gerüche konnte abschließend nichts berichtet werden. Schließlich fertigte unsere Mama-Razzi Valentina Fuchs (Valentina Fuchs Fotografie) das traditionelle Gruppenfoto vor dem Hotel. Hierzu gesellten sich die uniformierten Kollegen, die uns die ersten 13 Kilometer mit Blaulicht und Straßenabsperrungen perfekt durch Erfurt lotsten. Ein herzliches Dankeschön an die Dienststelle und die eingesetzten Beamten. Unser Pressesprecher Heino wurde während der Fahrt von einem Reporter des MDR interviewt. Er konnte von der Idee und dem Zweck der Deutschland-Tour des Weissen Rings berichten. Der Beitrag wurde am Nachmittag im MDR gesendet. Unser Teamchef Skoddi führte heute aus dem Führungsfahrzeug und motivierte bei heruntergelassener Scheibe. Nach der gestrigen feucht-nassen Tour, erstrahlte heute die Sonne vom Himmel. Es war für alle eine Freude, in der landschaftlich schönen Umgebung zu pedalieren. Valentina schoss ihre Fotos nun aus dem fahrenden Führungsfahrzeug. Der blau-weiße Tross, einschließlich der Begleitfahrzeuge, erreichte schließlich den Marktplatz von Arnstadt. Hier herrschte ein buntes Markttreiben, welches viele Bürgerinnen und Bürger anzog. Unser Fußmarsch durch die Fußgängerzonen ließ viele Besucher verweilen und nach unserem Anlass fragen. Wir konnten in vielen Gesprächen den Weissen Ring vorstellen und sogar Spendenzusagen entgegennehmen. Ab Crawinkel stand nun der erste knackige Anstieg für die Fahrer bevor. Individuell wurden die 400 Höhenmeter bezwungen, jeder und jede auf seine Art und Weise. Die Belohnung holten wir uns bei einem köstlichen Mittagessen (Soljanka und Salat) in dem Restaurant „Vergissmeinnicht“ in Oberhof. Nach der wohltuenden Mittagspause wurden die Räder wieder mit frischen Trinkflaschen ausgestattet und es sollte aus dem weltbekannten Wintersportort herausgehen. Dieses erwies sich aber wieder mal als nicht so einfach, da eine Straßensperrung die Weiterfahrt verhinderte. Mr. Garmin fand jedoch einen Weg über Stock und Stein, um auf die geplante Route zu stoßen. Spontan schulterten die Fahrer ihre Räder und stiegen über eine Brückentreppe hinauf zur geplanten Straße. In Zweierreihe und der nötigen Disziplin sollte die letzte Hälfte der Tagesetappe bewältigt werden. Wellig ging es von Ort zu Ort. Die Weiterfahrt wurde nun frisch und kalt. 4 Grad Außentemperatur wurden gemessen. Voller Stolz erreichten die Teilnehmer das „Dach der Tour“ in der Nähe des höchsten Punkts in Thüringen (1001 m.ü.N.). An dieser Stelle mal ein kräftiges Dankeschön an die Begleitfahrzeuge, die flexibel, spontan, ideenreich und natürlich fast immer verkehrsgerecht die Gruppe begleiteten. Durch die Begleitung wurden andere Verkehrsteilnehmer zeitgerecht auf die Radfahrtruppe hingewiesen. Immer wieder kam es zu Hubkonzerten und winkenden Menschen am Straßenrand. Insbesondere die polizeilichen Vorkenntnisse des „blauen Klaus“ (Klaus Vöge, DPolG Hamburg), der das Führungsfahrzeug bewegte, war es zu verdanken, dass Fahrzeugführer spontan den Weg für den Tourtross frei machten. In schneller, aber vorsichtiger Fahrt ging es nun rasant bergab. Nässe und Feuchtigkeit wurden zu Gefahren der rollenden Gruppe. In Katzhütte angekommen, stärkten sich die Fahrer mit Müsliriegeln und Getränken, denn es sollte nun der letzte Anstieg (12 Kilometer, 400 Höhenmeter) nach Neuhaus am Rennweg erfolgen. Nach dem Motto: „Jeder wie er kann und will (und muss)“, zog sich das Fahrerfeld auseinander und jeder kämpfte mit den letzten, kräfteraubenden 2 Kilometern mit 8 % Steigung. In Neuhaus angekommen, wurde an der Bushaltestelle jeder Ankömmling mit lautem Gejohle und mit einer „la-ola-Welle“ empfangen. Tolle Leistung aller Radler!
Ein kurzer Weg führte uns in die heutige Unterkunft. Wir staunten nicht schlecht, als wir das malerische „Schieferhof“ Hotel sahen. Wir bezogen die schön eingerichteten Doppelzimmer und machten uns für das Abendessen bereit. Dieses fand im Kaisersaal des Hotels statt. Wir fühlten uns wie wahre Kaiser und Kaiserinnen. Die Location ist einfach unbeschreiblich, ebenso das schmackhafte Buffet mit Pasta und verschieden Soßen, sowie Salat. Einige Sportler besuchten noch die hoteleigene Sauna, andere wurden durch unseren Physiotherapeuten Sascha Haude behandelt. Er hatte alle Hände voll zu tun, da die körperliche Anstrengung mehr und mehr spürbar war. Schließlich wurde es ruhig im traumhaften Schieferhof... Fazit des Tages: Müsliriegel allein, bringen dich nicht den Berg hinauf, ein Urlaubsaufenthalt in der Region muss schön sein, Mama-Razzis lauern überall, eine Behandlung von Sascha kann auch mal weh tun... |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Aufgrund der desolaten Wetterlage - starke Regenfälle, schlechte Sicht, Sturm aus West und Temperaturen um 12 Grad - entschlossen wir uns, auf unsere Gesundheit zu achten und auf die steilen Abfahrten in Richtung Kulmbach zu verzichten. So wurde kurzerhand ein Busunternehmen beauftragt, um Gepäck und Teilnehmer aufzunehmen und in Richtung Kronach zu befördern. In Marktrodach hatten wir einen uns am Herzen liegenden Termin. Auf dem Parkplatz der dortigen MC Donald´s Filiale, wurde vor zwei Wochen eine 43-jährige Mutter dreier Kinder von einem Stalker erschossen. Die örtliche Delegation des Weissen Rings betreut die Familie des Opfers und für uns war es ein Herzenswunsch, durch unsere Anwesenheit Anteilnahme im Sinne des Weissen Rings zu zeigen. Sportler setzen Zeichen gegen Gewalt! In einer bewegenden Gedenkminute mit Vertretern der örtlichen Presse, Politik und Polizei, sowie des Weissen Rings, wurde im Beisein der Angehörigen ein Kranz am Tatort niedergelegt. Hier wurde der Geist unserer Tour für alle sichtbar und spürbar deutlich. Wie gut, dass es den Weissen Ring gibt, der den Opfern von Straftaten unkompliziert Hilfe leistet und zur Seite steht. Nach einer Gedenkminute setzten die Tour-Teilnehmer ihre Fahrt im strömenden Regen in Richtung Kulmbach fort. Zuvor stärkten sie sich auf Einladung des örtlichen Weissen Rings bei Kaffee und Kuchen. Diszipliniert und in Doppelreihe wurde das wellige Gelände befahren. In Kulmbach wurden wir im Mönchshof bereits erwartet. Der Oberbürgermeister fand ergreifende Worte und bedankte sich für das Engagement des Weissen Rings, sowie die Leistung des Radteams.
Fazit des Tages: Opfer brauchen eine Stimme, Regen tut nicht weh, das Team ist unschlagbar, nächstes Etappenziel Regensburg. |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Schließlich wurde sich diszipliniert in Zweierreihe aufgestellt und der Tross setzte sich mit Begleitung der örtlichen Bayreuther Polizei in Bewegung. Nach zwei Kilometern folgte die erste Bergwertung und alle waren froh, nicht gewusst zu haben, wie steil und lang eine Bergetappe sein kann. Bis zu 14 % Steigung hatten die Beine zu bewältigen. Die Bergspezialisten fuhren voran, alle anderen trafen individuell am Gipfel ein. Die Fahrt ging nun auf und nieder, das Gelände verlief recht wellig. Zeitweise ließ sich die Sonne sehen, der Regen hatte sich verzogen. Einen ersten Stopp machten wir in Auerbach i.d.Obpf. Hier konnten Flaschen aufgefüllt und überflüssige Flüssigkeit entsorgt werden. In der Fußgängerzone konnten wir nette Gespräche führen und auf die Arbeit des Weissen Rings hinweisen. Viele Bürgerinnen und Bürger waren sehr interessiert und bekamen einen Flyer von unserer Tour und der Arbeit des Weissen Rings in die Hand gedrückt.
In Amberg angekommen, wurde uns im „Schloderer Bräu“ ein radfahrerfreundliches Mittagessen gereicht, um sich für die letzten 65 Kilometer zu stärken. Wir verließen nun das wellige Gelände und fuhren rasant auf gerader Strecke parallel verschiedener Flüsse. Hier ging das Herz eines jeden Bikers auf. Was für eine schöne Landschaft...dazu die wärmende Sonne, das Klacken der Schaltungen und das Rollgeräusch der Laufräder. Wir näherten uns nun der Stadt Regensburg und der Fahrzeugverkehr nahm zu. Leider wurden wir auch von hupenden Fahrzeugführern überholt, die den Tross der Fahrradfahrer überholten.
Fazit des Tages: nach Regen folgt edeler Sonnenschein, auch Wellen bringen Höhenmeter |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Nach dem Frühstück mussten wir uns wieder auf den Weg machen. Jeden Tag eine andere Stadt, andere Menschen, andere Unterkünfte. Die Radsportler bereiten sich stets zeitgerecht auf die bevorstehende Tour vor. Nach der technischen Kontrolle erfolgt bei vielen Bikern auch noch ein Fahrradputz, sodass die „Diva“ in Hochglanz auf die Tour gehen kann. Auffallen um jeden Preis,... dass ist die Sache wert! Unsere heutige Etappe führte uns von Regensburg nach Donauwörth. Nachdem wir wieder mit Polizeibegleitung durch die Regensburger Innenstadt geführt wurden, nahm der Tross Geschwindigkeit auf. Schließlich mussten wir zeitgerecht am Anleger in Kehlheim sein, denn wir wollten vom Rennrad aufs Schiff wechseln. Die dortige Delegation des Weissen Rings empfing uns herzlich und mit guten Wünschen für die Weiterfahrt. Alle Teamteilnehmer genossen die Schiffsfahrt durch den Donaudurchbruch im Altmühltal. Eine gute Gelegenheit, einmal die Seele baumeln zu lassen und sich von der atemberaubenden Natur berieseln zu lassen. Am Kloster Weltenburg trafen wir auf die Besatzung der Begleitfahrzeuge, die sich genussvoll dem Klosterkuchen und –kaffee hingaben. Die Weiterfahrt nach Bad Gögging war flott und von routinierter Gelassenheit. Immer mehr harmoniert das Team, Kommandos werden befolgt, Absprachen eingehalten.
Nun hieß es kräftig in die Pedale zu treten. Ein großes Lob und Dankeschön ging heute an die beiden Wind-Breaker „HaPe“ (B.O.C. Friedrich-Ebert-Damm) und Thomas K. (Wasserschutzpolizei), die über 50 Kilometer vorne fuhren und das Tempo perfekt für das Team abstimmten. Nächster Termin: Neuburg an der Donau! Vom Bürgermeister und der hiesigen Delegation des Weissen Rings wurden wir mit Butter-Laugenbrezeln und Getränken begrüßt. Ein Gruppenfoto auf dem Rathausbalkon wurde gefertigt und weiter ging die Fahrt in Richtung Donauwörth. 35 Kilometer waren nun noch zu bewältigen... welliges Terrain, kleine Berge, kurze Anstiege ließen die Radfahrer nun doch ein wenig fluchen, denn die letzen „Körner“ waren nach fast 140 Kilometern und der Anstrengungen der letzten Tage verbraucht. Vielen Dank an den Kollegen aus Ingolstadt, der uns mit blauem Blinklicht hervorragend durch den Freitagnachmittagverkehr lotste.
Fazit des Tages: die Kräfte lassen nach, die Stimmung ist gut, Wehmut stellt sich ein. |
Fotos: © Valentina Fuchs |
Die Fahrt führte uns wellig durch die schöne Landschaft Bayerns. So mancher Radler verfluchte nun doch das Anfahren an den Berg, naja, Hügel wohl eher, genoss aber auch die schnellen Abfahrten. „Mr. Garmin“ versprach wie immer, dass es der vorletzte Berg sei... wer`s glaubt?! Unsere Fotografin Valentina hatte nun alle Hände voll zu tun. Professionell schoss sie aus dem fahrenden Führungsfahrzeug Portrait-Aufnahmen eines jeden Fahrers. Hierzu wurden Posen eingenommen, die zuvor nie gesehen worden waren, den einzelnen Fahrer aber als „Gewinner der Tour de France“ aussehen ließen.
Unsere Frontfahrer Thomas und HaPe leisteten gute Arbeit. Flott ging es bei bedecktem Himmel weiter in Richtung bayrische Landeshauptstadt. Aufgrund der guten Zeitplanung und Rückenwind erreichten wir unser nächstes Etappenziel Aichach überpünktlich. Unser „Allrounder“ Sascha organisierte leckere Leberkas- und Kochschinkensemmeln, die am Brunnen auf dem Marktplatz verzehrt wurden. Viele Passanten blieben stehen und erkundigten sich nach unserem Anliegen. Hierbei wurde wieder deutlich, wie bekannt der Weisse Ring ist. Viele Bürgerinnen und Bürger zollen uns viel Respekt und Anerkennung. In einem nahen Cafe konnten wir einen warmen Kaffee/Tee zu uns nehmen, der dankeswerter Weise vom örtlichen Weissen Ring gesponsert wurde. Schließlich trafen die „Offiziellen“ ein und informierten mit einem Pressestand über die Tour und die Aufgaben des Weissen Rings. Anwesend waren Vertreter des Weissen Rings, der Oberbürgermeister, Polizeibeamte und Pressevertreter. Auch hier wieder ein herzlicher Empfang und Bewunderung der erbrachten Leistung. Der Termindruck ließ uns zeitgerecht wieder starten und Geschwindigkeit aufnehmen. Letzter Zwischenstopp der Tour hieß Dachau. Die Biker traten nochmals kräftig in die Pedale und genossen den fantastischen Blick vom Dachauer Schloss bis nach München, die Vorfreude stieg. Vor dem Dachauer Rathaus wurden wir von einer Delegation des Weissen Rings, sowie der Bürgermeisterin empfangen. Vielen herzlichen Dank für die leckeren Snacks in Form von Wurstbrezeln, Salamistangen, Würstchen, Laugenbrötchen und Getränken. Nach dem Austausch von Geschenken, starteten wir beherzt zu unserer letzten Fahrt. Zuvor wurde sich noch „hübsch“ gemacht und ein einheitlicher Dienstanzug angeordnet. Die Gruppe formierte sich nun neu, sodass die Hauptorganisatoren Skoddi, Oeschi, Ray, Olli, Julia und Heino vorne fuhren. Schließlich kam der große Moment: Die Durchfahrt der Stadtgrenze München! Was für ein tolles Gefühl, Gänsehaut pur! Ein kurzer Fotostop am Ortschild war Pflicht. Die Sonne lachte vom Himmel, so, wie sie es schon beim Start in Hamburg getan hatte.
Jubelnde Passanten, hupende Autofahrer, knipsende Asiaten machten unsere Einfahrt in die Landshauptstadt zu einer Gänsehautfahrt. Wir fühlten uns wie wahre Helden und waren alle Stolz, die Deutschland-Tour für den Weissen Ring geschafft zu haben. Am Odeonsplatz warteten viel Verantwortliche, Organisatoren, Freunde und Passanten auf uns. Der Polizeipräsident Herr Andrä höchstpersönlich, sowie der Landesvertreter des Weissen Rings Bayern Süd, neben weiteren „VIP`s“ empfingen uns mit Applaus und Blasmusik.
Mit Polizeieskorte und Blaulicht ging es nun zum Hotel St. Theresia, einem Ausbildungshotel für Berufsanfänger. Abrüsten, Zimmer beziehen, duschen, umziehen und los zum nächsten Veranstaltungspunkt! Dem Oktoberfest auf der Münchner Wiesn“. Herr Semerak und der Münchener Weisser Ring, ließen es sich nicht nehmen, die Tour-Teilnehmer auf ein Wiesn Bier und einer Haxn (o.ä.) einzuladen. Im Brauhaus Hacker Pschorr lernten wir die bayrische Gastfreundlichkeit kennen und genossen den gemeinsamen, herrlichen Aufenthalt. Hier wurden bereits Erinnerungen der vergangenen Tage ausgetauscht und nachbereitet. Die Freude der erbrachten Leistung überwog die aufkommende Wehmut, dass nun die Tour zu Ende gebracht worden war. Der Abend klang unter Auffüllung des auf der Tour verloren gegangenen Flüssigkeitsverlustes fröhlich bis heiter aus... Nach dem Frühstück wurde der Luxus-Fernreisebus bepackt, sowie die Begleitfahrzeuge mit Rädern bestückt. Müde und voller Eindrücke machte sich der radelnde Tross nun mit Maschinenkraft auf den Heimweg. Das Tourtagebuch endet nun. Ich (Michi) möchte mich im Namen des Teams an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die diese Deutschland-Tour des Weissen Rings überhaupt möglich gemacht und uns überall herzlich empfangen haben. Wir haben eine unvergessliche, ja unfassbare Zeit erlebt. Wir fühlten uns wie wahre Profis! Wir konnten durch unser beeindruckendes Erscheinungsbild, durch viele Gespräche und Pressetermine, durch Interviews und Foto-shootings dem Ansinnen und Grundgedanken des Weissen Ring Deutschland eine Stimme geben. Sportler setzen Zeichen gegen Gewalt! Opferschutz ist Menschenschutz. Lasst sie nicht allein, wendet Euch ihnen zu und unterstützt sie. Unterstützt den Weissen Ring! Wir haben als Mitglieder der BSG Polizei Hamburg Team Weisser Ring für diesen Sinn und Zweck gelitten, sind mit dem Rennrad 1020 Kilometer mit 7000 Höhenmetern durch viel Regen, Nebel, Kälte, aber auch bei Sonnenschein gefahren, um genau dieses Zeichen zu setzen und auf die wertvolle Arbeit des Weissen Rings hinzuweisen. Wir denken, dieses ist uns gelungen und bedanken uns bei den vielen Sponsoren, Organisatoren, Verantwortlichen, Pressevertretern, Delegationen in den Landesvertretungen, Politikern und Polizeibeamten, die uns den Weg hierzu ermöglicht haben. Fazit: Alle Tour-Teilnehmer sind sich einig, eine solche Tour zu wiederholen und die Botschaft auch in andere Richtungen Deutschlands weiterzutragen. |
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Fotos: © Valentina Fuchs