Aus der angekündigten Königsetappe, wurde eine wahre Kaiseretappe! Doch dazu später mehr... Nach dem kohlehydratreichen Frühstück im Hotel Wilna, hieß es wieder einmal Zimmer räumen, wunde Körperteile und Ketten fetten, sowie Räder vorbereiten. Dank der Hotelzimmerheizungen konnten auch trockene Radtrikots angezogen werden. Über die diesbezüglichen Gerüche konnte abschließend nichts berichtet werden. Schließlich fertigte unsere Mama-Razzi Valentina Fuchs (Valentina Fuchs Fotografie) das traditionelle Gruppenfoto vor dem Hotel. Hierzu gesellten sich die uniformierten Kollegen, die uns die ersten 13 Kilometer mit Blaulicht und Straßenabsperrungen perfekt durch Erfurt lotsten. Ein herzliches Dankeschön an die Dienststelle und die eingesetzten Beamten. Unser Pressesprecher Heino wurde während der Fahrt von einem Reporter des MDR interviewt. Er konnte von der Idee und dem Zweck der Deutschland-Tour des Weissen Rings berichten. Der Beitrag wurde am Nachmittag im MDR gesendet. Unser Teamchef Skoddi führte heute aus dem Führungsfahrzeug und motivierte bei heruntergelassener Scheibe. Nach der gestrigen feucht-nassen Tour, erstrahlte heute die Sonne vom Himmel. Es war für alle eine Freude, in der landschaftlich schönen Umgebung zu pedalieren. Valentina schoss ihre Fotos nun aus dem fahrenden Führungsfahrzeug. Der blau-weiße Tross, einschließlich der Begleitfahrzeuge, erreichte schließlich den Marktplatz von Arnstadt. Hier herrschte ein buntes Markttreiben, welches viele Bürgerinnen und Bürger anzog. Unser Fußmarsch durch die Fußgängerzonen ließ viele Besucher verweilen und nach unserem Anlass fragen. Wir konnten in vielen Gesprächen den Weissen Ring vorstellen und sogar Spendenzusagen entgegennehmen. Ab Crawinkel stand nun der erste knackige Anstieg für die Fahrer bevor. Individuell wurden die 400 Höhenmeter bezwungen, jeder und jede auf seine Art und Weise. Die Belohnung holten wir uns bei einem köstlichen Mittagessen (Soljanka und Salat) in dem Restaurant „Vergissmeinnicht“ in Oberhof. Nach der wohltuenden Mittagspause wurden die Räder wieder mit frischen Trinkflaschen ausgestattet und es sollte aus dem weltbekannten Wintersportort herausgehen. Dieses erwies sich aber wieder mal als nicht so einfach, da eine Straßensperrung die Weiterfahrt verhinderte. Mr. Garmin fand jedoch einen Weg über Stock und Stein, um auf die geplante Route zu stoßen. Spontan schulterten die Fahrer ihre Räder und stiegen über eine Brückentreppe hinauf zur geplanten Straße. In Zweierreihe und der nötigen Disziplin sollte die letzte Hälfte der Tagesetappe bewältigt werden. Wellig ging es von Ort zu Ort. Die Weiterfahrt wurde nun frisch und kalt. 4 Grad Außentemperatur wurden gemessen. Voller Stolz erreichten die Teilnehmer das „Dach der Tour“ in der Nähe des höchsten Punkts in Thüringen (1001 m.ü.N.). An dieser Stelle mal ein kräftiges Dankeschön an die Begleitfahrzeuge, die flexibel, spontan, ideenreich und natürlich fast immer verkehrsgerecht die Gruppe begleiteten. Durch die Begleitung wurden andere Verkehrsteilnehmer zeitgerecht auf die Radfahrtruppe hingewiesen. Immer wieder kam es zu Hubkonzerten und winkenden Menschen am Straßenrand. Insbesondere die polizeilichen Vorkenntnisse des „blauen Klaus“ (Klaus Vöge, DPolG Hamburg), der das Führungsfahrzeug bewegte, war es zu verdanken, dass Fahrzeugführer spontan den Weg für den Tourtross frei machten. In schneller, aber vorsichtiger Fahrt ging es nun rasant bergab. Nässe und Feuchtigkeit wurden zu Gefahren der rollenden Gruppe. In Katzhütte angekommen, stärkten sich die Fahrer mit Müsliriegeln und Getränken, denn es sollte nun der letzte Anstieg (12 Kilometer, 400 Höhenmeter) nach Neuhaus am Rennweg erfolgen. Nach dem Motto: „Jeder wie er kann und will (und muss)“, zog sich das Fahrerfeld auseinander und jeder kämpfte mit den letzten, kräfteraubenden 2 Kilometern mit 8 % Steigung. In Neuhaus angekommen, wurde an der Bushaltestelle jeder Ankömmling mit lautem Gejohle und mit einer „la-ola-Welle“ empfangen. Tolle Leistung aller Radler! Am Rathaus wurden wir nun von der Bürgermeisterin und einer Delegation des Weissen Rings mit Applaus empfangen. Der anschließende Filmbeitrag über die Region informierte die Gäste, die sich bei Kaffee und Kuchen (sehr lecker, selbstgebacken!) stärken konnten. Zusätzlich lag Informationsmaterial bereit und viele liebe und nette Worte wurden ausgetauscht. Wir danken den engagierten Gastgebern für den tollen Empfang! Hier spürt man das herzliche Engagement für die gute Sache des Weissen Rings und den Dank dafür, dass wir gerade in diesem idyllischen Bergörtchen Station gemacht haben. Ein kurzer Weg führte uns in die heutige Unterkunft. Wir staunten nicht schlecht, als wir das malerische „Schieferhof“ Hotel sahen. Wir bezogen die schön eingerichteten Doppelzimmer und machten uns für das Abendessen bereit. Dieses fand im Kaisersaal des Hotels statt. Wir fühlten uns wie wahre Kaiser und Kaiserinnen. Die Location ist einfach unbeschreiblich, ebenso das schmackhafte Buffet mit Pasta und verschieden Soßen, sowie Salat. Einige Sportler besuchten noch die hoteleigene Sauna, andere wurden durch unseren Physiotherapeuten Sascha Haude behandelt. Er hatte alle Hände voll zu tun, da die körperliche Anstrengung mehr und mehr spürbar war. Schließlich wurde es ruhig im traumhaften Schieferhof... Fazit des Tages: Müsliriegel allein, bringen dich nicht den Berg hinauf, ein Urlaubsaufenthalt in der Region muss schön sein, Mama-Razzis lauern überall, eine Behandlung von Sascha kann auch mal weh tun... |
Fotos: © Valentina Fuchs |